Reihenfolge der Tipps

1.Einfrieren Bleisäurebatterie

2.Versorgungsbatterie im Wohnmobil

3.Ladespannung temperaturabhängig

4.Kapazitäten bei verschiedenen Entladezeiten

5.Warum in Klammern die Entladezeit ?

6.Batterietip für Motorradfahrer

7.Kabelquerschnitt und Verlustleistung

8.Berechnen des Kälteprüfstromes einer Versorgungsbatterie

9.Fehlersuche Anhängerelektrik



1.Einfrieren Bleisäurebatterie
Kundenanfrage : Kann eine Batterie bei niedrigen Temperaturen einfrieren ?

Antwort: Ja

Ab welcher Temperatur ?

Antwort: ab -10°C

Die Einfriergefahr ist stark vom Ladezustand der Batterie abhängig, weil geringer Ladezustand = geringe Säuredichte bedeutet und das wiederum ein schnelleres Einfrieren ermöglicht.
Noch ein Tip : Wenn die Batterie tiefen Temperaturen ausgesetzt ist, keine Elektrolyt-Korrektur mit destilliertem Wasser vornehmen, wenn keine ausreichende Durchmischung möglich ist. Dieser stark verdünnte Elektrolyt im oberen Bereich der Batterie ist stark frostgefährdet und kann zu Mikroscheiderbruch zwischen den Bleiplatten führen.

Aus der Praxis, ganz frisch !

2.Versorgungsbatterie im Wohnmobiel 

Ein Kunde wandte sich an seine Werkstatt, da er Probleme mit der Versorgungsbatterie hatte.

Die Versorgungsbatterie war ca. 1 Jahr alt.

Die Werkstatt wechselte die Sicherung, die beide Batterien über das Trennrelais miteinander verbindet.

Die Werkstatt behauptete, daß über diese Verbindungsleitung zu viel Strom fließt, da diese heiß wurde.

Dem Kunden wurde geraten, sich eine neue Batterie zu kaufen, weil sie angeblich kaputt sei.

Der wurde jedoch mißtrauisch und wollte die Batterie bei mir testen lassen.

Vorab maß ich die Spannungsverhältnisse, und den Strom über die Verbindungsleitung.

Der Strom betrug etwas über 7 A, also ganz normal. Die Leitung wurde tatsächlich heiß, obwohl der Querschnitt des Kabels stimmte.

Ich maß die Spannungsdifferenz zwischen Starterbatterie und Versorgungsbatterie. Siehe da ! Über 1V Differenz. Also großer Spannungsabfall in der Verbindungsleitung. 

Mit einem Infrarot-Thermometer maß ich den Temperaturverlauf des Kabels.-> Starke Erwärmung an den Steckkontakten von 2 Sicherungshaltern und einer Abzweigdose. Ein paar Zentimeter weiter blieb das Kabel kalt.

Ich habe diese "windigen" Sicherungshalter mit Stecksicherungen durch stabile schraubbare für Blattsicherungen ersetzt.->

nichts wird mehr heiß-> Spannungsverhältnisse ganz normal, da Spannungsabfall auf der betreffenden Leitung nur noch 0,2 V. Zusatzbatterie wird wieder ordentlich geladen.<br>


3. Temperaturabhängige Ladespannung (verschlossene Batterien)

Innerhalb der Betriebstemperatur von 15 °C bis 25 °C ist eine temperaturabhängige Anpassung der Ladespannung nicht erforderlich. Liegt die Betriebstemperatur dauernd außerhalb dieses Temperaturbereiches, sollte die Spannung angepa8t werden. Der Temperaturkorrekturfaktor beträgt -0,005 V/Z je K. Somit ergeben sich z. B. während des Erhaltungsladens nachstehende temperaturabhängige Spannungen:

Batterietemperatur

Erhaltungsladespannung

-10 °C

2,40 V/Zelle

0 °C

2,35 V/Zelle

10 °C

2,30 V/Zelle

20 °C

2,25 V/Zelle

30 °C

2,20 V/Zelle

40 °C

2,15 V/Zelle

 


4. Kapazitäten bei verschiedenen Entladezeiten

 

8.2 Kapazitäten (Cn bei verschiedenen Entladezeiten (tn) bis zur zulässigen Entladeschlu8spannung (Us)

8.2.1 Ortsfeste Bleibatterie Bauart OGiV nach DIN 40 741 mit pos. und neg. Gitterplatten

Entladezeit t

10 min.

30 min.

1 h

3h

5h

10 h

Kapazität/Platte bei tn

C1/6

C1/2

C1

C3

C5

C10

18 Ah-Platte

7,0 Ah

10,0 Ah

12,0 Ah

15,0 Ah

16,0 Ah

18,0 Ah

US (12 V-Block)

9,6 V

10,2 V

10,44 V

10,68 V

10,74 V

10,8 V

US (6 V-Block)

4,8V

5,1 V

5,22V

5,34V

5,37V

5,4V

32 Ah-Platte

12,5 Ah

17,0 Ah

21,0 Ah

27,0 Ah

29,6 Ah

32,0 Ah

US (6 V-Block)

4,8V

5,1V

5,22V

5,34V

5,37V

5,4V

US (4 V-Block)

3,2V

3,4V

3,48V

3,56V

3,58V

3,6V

5. Warum in Klammern die Angabe der Entladezeit ?
Die Angaben hinter der Amperestundenzahl in Klammern ( z. B. C5, C10, C20 oder C100) sagt aus, bei welcher Entladezeit die gemessene Kapazität im Labor zu stande gekommen ist.
Am Beispiel der A512C wird dieses deutlich.
Hier kann man erkennen, wenn man die drei Kapazitätsspalten von einer Batterie vergleicht, daß die gemessene Kapazität, je länger der Meßvorgang vonstatten geht, immer größer wird.
Daher kommt es oft zum Trugschluß, das die SONNENSCHEIN A512C-Batterien mit der neuen Bezeichnung GF weniger Kapazität gegenüber ihrer Vorgängertype haben.
Die Kapazitätsangaben der der A512C-Serie bezog sich jedoch auf eine Entladezeit von 20 Stunden (C20) un die der neuen GF-Typen auf 5 Stunden (C5).
Diese Angabe wurde neuerdings gewählt weil ja der Einsatz dieser Batterien eher 5 Stunden beträgt als 20 Stunden.

6.Tip für Motorradfahrer

Die Motorradbatterien gehen bei der Überwinterung kaputt.

Deshalb unbedingt beachten:

Batterie ausbauen und spätestens nach 6 Wochen nachladen. Oder im Fahrzeug nachladen.

Sonst tritt durch die Selbstentladung eine Sulfatierung ein, die die Lebensdauer der Bleibatterie stark reduziert.

 

 

7.Kabelquerschnitt
Kälteprüfstrom Versorgungsbatterie
8.Errechnen des Kälteprüfstroms einer Versorgungsbatterie

Bei Versorgungsbatterien fehlt in der Regel die Angabe des Kälteprüfstromes.
Eine Faustformel sorgt für einen Vergleich mit der Starterbatterie :
Kälteprüfstrom (DIN) = 3xKapazität(Ah)bei C5

Beispiel:
Versorgungsbatterie mit einer Kapazität von 50Ah(C5):

Kälteprüfstrom I(A) = 3 x 50
I(A) = 150A (DIN)

9.Anhängerinstallation
Wenn auch die Elektrik eines Anhängers so simpel erscheint, weiß ich aus meiner jahrelangen Autoelektrikpraxis, daß sich so mancher Elektronik-Diplomingenieur verzweifelt "die Karten gelegt" hat, weil nach stundenlanger Fehlersuche das Stopplicht blinkte und beim Blinken die Kennzeichenleuchte diese Funktion übernahm.
Wichtiger Tip:
Man benötigt:
1 Spannungsquelle z. B. eine nicht mehr ganz intakte Starterbatterie
2 ca. 2m lange Kabel (1,5mm²)

den einen Pol verbindet man mit einem Massepunkt in einer Hängerleuchte.
die Kabel schraubt oder zieht man alle von Hängerstecker ab
an den anderen Batteriepol schließt man das 2. Kabel
nun beginnt das sog. "Durchblitzen" der einzelnen abisolierten Kabelenden am Hänger, in dem man nach der Reihe alle Kabel kurz antippt.
das Kabel, bei dem es richtig "spratzt" ist das Massekabel.
dieses schließt man nun als erstes an die Masseklemme 31 am Stecker.
das weitere ist dann kein Problem.
man nimmt sich am besten eine 2. Person zur Hilfe.
indem man dan alle weiteren Kabelenden antippt, läßt man sich die Leuchte ansagen, die gerade "brennt"
Schritt für Schritt schließt man nun die Kabel an die entsprechenden Klemmen.

Es werden ja die schönsten Hängerprüfgeräte auf dem Markt angeboten, die helfen jedoch nicht ohne diese Grundregel.

Bei weiteren Fragen stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung.
Teilen Sie mir mit, ob sie eine Kontaktbelegungsübersicht des Hängersteckers- oder der Dose wünschen
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